Wenn ein Blog „machen-statt-planen“ heißt, ahnt man Chaos und Katastrophen dahinter, aber so ist es nicht. Jedenfalls nicht ganz so. Für uns hat dieses Motto vielmehr mit Spontaneität und Improvisation zu tun. Für uns ist das Campen selbst schon ein Abenteuer.
Ein alter Wohnwagen
Unser Wohnwagen ist gut zwanzig Jahre alt, aber er ist noch gut in Schuss und für unsere Zwecke ideal. Er ist bequem und hat alles, was wir brauchen. So weit, so gut. Wir können mit unserem Wohnwagen allerdings nicht angeben, auch mit der Ausrüstung nicht. Wir haben keine.
Wenn andere Camper zusammenstehen und über „Equipment“ reden, bin ich außen vor. In letzter Zeit habe ich oft aufblasbare Vorzelte gesehen und habe mich gefragt, wozu? Für mich bedeutet Camping, dass das Leben vorwiegend draußen stattfindet. Falls das Wetter nicht mitspielt, geht man rein, in den Wohnwagen. Dazu ist er da. Aber ich brauche nichts, das mir das Wetter vom Leib hält, selbst wenn ich draußen bin. Wir haben, wenn nötig, ein Sonnensegel, das hält Regen ab und schützt vor Sonnenbrand.
Die Kunst der Improvisation
Wir sind auch froh, dass wir keine Reiseroute festlegen müssen, bevor wir aufbrechen. Es ist nicht nötig zu hetzen, wenn man nicht zu einer bestimmten Zeit in einer bereits gebuchten und bezahlten Unterkunft sein muss. Irgendwo findet sich bestimmt ein Platz, wo man übernachten kann. Daher reservieren wir auch nichts im Voraus. Die Plätze, bei denen man das muss, sind eh‘ überlaufen. Letztes Jahr waren wir in der Bretagne, und das Wetter war so mies, dass wir nach Süden abgebogen sind. Als wir später in Bordeaux übernachten wollten, haben wir etliche Plätze angerufen, aber alle waren bereits ausgebucht. Wir sind dann ins Perigord gefahren, nach Périgueux. Der Ort ist aus den Büchern um „Bruno, Chef de police“ bekannt. Dort haben wir einen erstaunlich leeren, sehr schönen Campingplatz gefunden.

Wir konnten den Markt in der Stadt mit seinem leckeren Spezialitäten besuchen, ebenso wie die berühmte Höhle von Lascaux mit ihrer Steinzeitmalerei. Geplant hatten wir nichts davon, aber es war wunderbar.

Daher wollen wir weiter mit Spontaneität und Improvisation losziehen. Denn wir haben bislang immer festgestellt, dass es besser ist, etwas anderes zu machen, als bei einem blöden Plan zu verharren. Dieser Blog erzählt, was wir erlebt haben und demnächst auch, ob sich unser Motto auch bei der Grand Tour durch Europa bewährt.

