In Alzey, das war das Vorglühen. Wir haben eine schöne Zeit mit Freunden verbracht, obwohl Rolf nervig drauf war – danke für die Geduld. Wir haben Wein genossen und uns versichert, dass es uns gut geht. Jetzt sind wir in Frankreich, und vieles ist anders. Unser Motto lautet: Wir sind im Abenteuermodus!
Wir sind über Saarbrücken gefahren, haben die Grenze kaum bemerkt, und sind weiter Richtung Westen gefahren. Wir haben Pont-a-Mousson passiert, einen Ort, der für seine Rolle in der Resistance eine Auszeichnung als Kriegsheld bekommen hat. Die Orte hier haben tolle Namen, so wie Perrogney-les-Fontaines gleich nebenan. Alles schön, aber die Widrigkeiten liegen im Detail. Da sind zum Beispiel die Mautstationen. Bei der ersten Station wollten wir pflichtschuldigst unser Ticket zielen, als wir zum Zahlen aufgefordert wurden, interessanterweise nur 90 Cent, wer weiß warum. Bei der nächsten Station, die in Sichtweite lag, mussten wir erneut bezahlen, 8,90 Euro. Erst später haben wir ganz normal ein Ticket gezogen und haben an der Ausfahrt gezahlt. Seitdem versuche ich herauszukriegen, was eigentlich von uns erwartet wurde.
Oder Raststätten. Wir haben eine auf dem Weg gesehen, Aire de Lorraine-Sandaucourt-La-Trelle, und mussten tanken. Es stellte sich heraus, dass es nur eine einzige schmale Auffahrt zur Tankstelle gab, die so gut verborgen ist, dass man quasi automatisch daran vorbeifährt. Nur gibt es dann auf dem Areal nur Einbahnstraßen und scharfe Kurven. Susanne hat den Bereich zweimal umkreist, ehe wir eine Möglichkeit gefunden hatten, doch noch Tanken zu können. Ich wollte schon vorgehaltener Lotte Bezin im Kanister erpressen, aber unser Hund ist zu lieb. Die Bedienung an der Takstelle war als Ergänzung arrogant und patzig. Die wusste wohl gar nicht, was sie tut, denn wir sind im Abenteuermodus. Einer Gruppe aus Thüringen, die hinter uns waren, ist dasselbe passiert. Die haben aber zusätzlich noch einen Motorschaden. Au weia.

Bei der Suche nach einem Campingplatz haben wir es geschafft, an der N19 vorbeizufahren. Jetzt sind wir auf dem nächsten Platz, der eher einfach ist. Sanitäranlagen sind … vorhanden, aber sie sind recht sauber, die Anzahl der Gäste beläuft sich auf zwei – uns.

Caming de la Croisée
Dafür hat die Besitzerin ein Schaf, zwei Hunde und ein großes Haus, das wohl einmal etwas besseres war. Susanne sagt jetzt auch, wir sind im Abenteuermodus. Mir gefällt’s, sie hat noch Probleme damit. Heute wird gearbeitet, morgen geht’s weiter.
Wie ist es mit Euch? Was ist Euer gruseligste Erfahrung entlang der Autobahn?

