Zu Beginn einer Pandemie, wenn man nirgendwo hinkann, war der Wohnwagenkauf keine sehr logische Idee. Aber logisch war damals gar nichts. Nach dem von COVID-19 dominierten Sommer 2020 fingen wir an, uns nach einem gebrauchten Wohnwagen umzusehen, fürs nächste Mal. Das war gar nicht so einfach, zumindest nicht für mich.Für Susanne schon, sie wusste genau, was sie wollte.
Wohnwagen oder Wohnmobil?
Worüber wir nicht lange nachdenken mussten, war die Frage, ob wir einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil kaufen. Mehrere Aspekte haben dabei den Ausschlag gegeben.
- Der erste Punkt war die Kombination aus Preis und Größe. Da wir beide groß sind, ebenso wie Lotte, reicht ein kleines Wohnmobil nicht für uns, wir brauchen mehr Platz als in einem VW Bus oder einem Mercedes Sprinter. Für den Platz zahlt man bei einem Wohnmobil viel Geld.
- Der zweite Punkt ist die Beweglichkeit. Einen Wohnwagen stellt man ab, sogar auf einem normalen Parkplatz, wenn man nicht übernachtet. Dann ist man frei, um einzukaufen oder Städte zu erkunden, in die man mit dem Wohnmobil gar nicht reinkommt.
- Außerdem kann man bei ganz langen Touren den Wohnwagen zwischendurch im Ausland parken und mit dem Auto zurückfahren.
Als uns klar war, dass es kein Wohnmobil würde, machten wir eine Bedarfsanalyse. Bei solch grundlegenden Dingen stellen sogar wir ein paar Überlegungen an.
Unsere Bedarfsanalyse
Die folgenden Punkte waren für uns unabdingbar:
- Wir brauchen einen großen Tisch, damit wir vom Wohnwagen aus arbeiten können, und ein großes Bett, in dem wir bequem Platz haben.
- Für unsere Computer müssen genug Steckdosen vorhanden sein.
- Das Klo und eine kompakte Küche sind am Ende des Wohnwagens am besten aufgehoben, nicht in der Mitte. Wir können uns beim Kochen besser bewegen, als wenn wir in einem engen Gang stehen.
- Für das Hundekörbchen muss genug Platz sein.
- Das Bett sollte tagsüber verschwinden.
- Wir wollten ein gebrauchtes Modell, das noch gut in Schuss ist.
- Der Wohnwagen sollte solide sein, ohne Schickimicki.
Ich dachte damals, ein Wohnwagenkauf sei einfach, aber ich wurde bald eines Besseren belehrt. Jeder Wohnwagen schien seinen eigenen Grundriss zu haben. Susanne verglich an vielen Abenden Grundrisse auf mobile.de. Unsere Wünsche schränkten die Auswahl deutlich ein. Wir haben aber nie bereut, in dieser Hinsicht keine Kompromisse gemacht zu haben. Wir wollen uns schließlich wohlfühlen.


So eine Bedarfsanalyse sieht für jeden anders aus. Zum Beispiel legen Freunde von uns mehr Wert auf technische Details, die mir völlig schnuppe sind. Wenn ihr euch klar macht, worauf ihr nicht verzichten könnt, erspart ihr euch später Frust beim Wohnwagenkauf, wenn ihr alles vorher aufschreibt. Daher der Tipp für Neueinsteiger: Analysiert unbedingt erst euren Bedarf, bevor ihr auf die Suche nach einem Wohnwagen geht.
Wenn man vorher keine klare Idee hat, was man möchte, verliert man rasch den Überblick. Ihr sollte also nicht nach dem suchen, was es gibt, sondern nach dem, was ihr braucht.

